01.07.2019
Die meisten unserer Touren finden in Südafrika statt.
Nicht nur, weil dieses Land so unglaublich viele Facetten und so unbeschreiblich viel zu bieten hat, sondern auch, weil wir dieses Land und seine Leute lieben. Südafrika geht ans Herz. Mit allen Freuden und Leiden, denen wir hier tagtäglich begegnen. Auch unsere Touren gehen ans Herz. Viele unserer bisherigen Tourteilnehmer sagen: "Es gibt ein Leben vor Südafrika und es gibt ein Leben danach." Wir sind stolz auf den Erfolg unserer Touren der Garden Route und der legendären Route 62 entlang und von Johannesburg über den Kruger Nationalpark nach Kapstadt. Unser Service ist unser Erfolg. Und daran ist nicht nur unser kleines Team beteiligt, sondern ganz besonders die vielen Menschen vor Ort. Die vielen Angestellten in den Hotels und Restaurants auf unseren Wegen, die uns immer sehr herzlich begrüßen und ihr bestes tun, um unseren Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten und uns das Gefühl geben zur großen Familie dazu zu gehören. Unterwegs am Straßenrand bleiben die Menschen stehen und Kinder kommen herbei gerannt, wenn sie unsere Harleys hören, um uns zuzuwinken. Und beim nächsten Mal wissen sie noch ganz genau, dass wir schon mal hier vorbeigefahren sind. Kein Neid und kein Betteln. Sie sind einfach nur glücklich, dass wir sie gesehen und ihnen zurück gewunken und vor allem, dass wir sie wahrgenommen haben. Wenn wir vom Mittagessen aus einem Restaurant kommen, haben wir natürlich unsere Reste in Doggy Bags verpackt und verteilen sie auf der Straße - und dann stehen die 10-jährigen neben uns, schauen sehnsüchtig auf die Päckchen und sagen: gebt zuerst den Kleinen was zu essen, wir nehmen was übrig bleibt. Das rührt. Das bleibt. Wir möchten nun etwas zurückgeben an die Menschen in diesem wunderschönen Land. Keine großen Projekte, sondern individuell. Begonnen haben wir damit, dass unsere Tourteilnehmer am Ende der Tour einige ihrer T-Shirts, Jeans und Schuhe dagelassen haben. Wir waschen alles und geben es weiter an Bedürftige auf den Straßen oder in den Townships. Oder auch an die Angestellten in den Hotels. Denn obwohl sie einen Job haben, ist das Leben sehr hart. Das Geld wird mit der gesamten Familie geteilt und das Leben in Südafrika ist nicht billiger als bei uns in Deutschland. Wir werden das künftig dokumentieren und auch mit Bildern hier posten, vielleicht erkennt dann der ein oder andere sein Shirt an einem glücklichen jungen Menschen wieder. Weiter ging es dann mit Spenden. Nach den Touren haben wir von begeisterten Tourteilnehmern Geldbeträge bekommen. Wir konnten bisher bereits 14 Rollatoren kaufen und sie in ein Altenheim zu den vergessenen Menschen bringen, an die keiner mehr denkt. Manche der Rollatoren wurden in dem Heim fest vergeben, andere stehen für diejenigen bereit, die sie gerade brauchen. Die Freude hierüber ist nach wie vor riesengroß, die Lebensqualität erheblich verbessert. Auch die Heimleiterin hat bei der Übergabe ein paar Freudentränen vergossen. Und wie geht es jetzt weiter? Anfang des Jahres haben wir einen jungen Mann kennengelernt, Anathi. Er wohnt mit seiner Freundin Lorraine in einem Township mit dem schönen Namen Khayelitsha, was in der Sprache der Xhosa soviel bedeutet wie NEUE HEIMAT. Geplant wurde dieses Township einmal für 50.000 Menschen. Es wurden schnell 500.000 und heute geht man davon aus, dass mehr als 1 Million Menschen dort leben. In Wellblechhütten und Hütten aus Holzresten. Anathi hat uns Bilder gezeigt von seiner Blechhütte. Bevor wir unsere Gedanken dazu aussprechen konnten sagte er: "Das ist mein Zuhause. Ich liebe es mehr als alles andere auf der Welt!" Er hat alles selbst zusammengebaut, jedes Blech, jeden Nagel hat er sich verdient und nach und nach gekauft. Seine Hütte steht auf einem Grundstück mit 3 weiteren Hütten, durch ein abschließbares Hoftor getrennt von der Straße. Alle zusammen benutzen ein gemeinsames Toilettenhäuschen im Hof. Anathi hat Träume. Gerade verwirklicht er einen davon, nämlich seine Hütte mit Fliesen auszulegen. Immer wenn er es sich leisten kann und er gerade mal wieder ein oder zwei Tage Arbeit als Maler gefunden hat, kauft er sich ein paar und legt sie zu den anderen auf den Boden. Im Februar wurde seine kleine Tochter geboren. Ihr Name ist Imamele - Geschenk Gottes. Als nächstes möchte er nun für sich und seine kleine Familie ein eigenes Toilettenhäuschen bauen, mit fließend Wasser. Von Oktober bis April leben und arbeiten wir in Kapstadt - wir werden versuchen, ihn zu unterstützen, so gut wir können. Auch bei der Arbeitssuche. Er ist fleißig, hilfsbereit, zuverlässig, ehrlich und sehr willig. Doch um zu einer Arbeit nach Kapstadt zu kommen, ist er oft über eine Stunde mit den Massentaxis unterwegs. Um flexibel sein zu können, wünscht er sich ein gebrauchtes, altes, fahrbares Auto, welches er sich jedoch niemals wird leisten können. Mit Hilfe des Betrages, den wir von den Bikern, die mit uns im Februar und im März 2019 in Südafrika unterwegs waren, bekommen haben und mit der Unterstützung von einigen Südafrikanern bei der Suche danach, werden wir hoffentlich Ende des Jahres in der Lage sein, ihm diesen Wunsch zu erfüllen. In der Zwischenzeit haben wir Nachrichten erhalten, dass unsere Biker auch hier in Deutschland fleißig Kleider sammeln, vor allem auch für das Baby, welche wir dann Anfang 2020 mitnehmen und verteilen werden! Wir danken Euch allen von Herzen für Eure Hilfe, die Kleider, die Spenden, die guten Wünsche und Eure Gedanken - einfach für ALLES! |
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